750 Jahre eines Stadtsymbols
Das Einhorn von Schwäbisch Gmünd ist als Stadtsymbol das älteste Einhorn im deutschsprachigen Raum. Zu seinem 750. »Geburtstag« zeichnet dieses Buch seine Geschichte nach.
Sein Erstbeleg als Siegelfigur 1275 bezeugt die Entwicklung der früheren Stauferstadt zur autonomen Reichsstadt. Zunächst wohl allegorischer Verweis auf die städtische Pfarrpatronin Maria, verdeutlichte es ab dem 16. Jahrhundert mit Reichsadler und Stauferlöwen das Selbstverständnis Gmünds als angebliche historische »Hauptstadt« des staufischen Herzogtums Schwaben. Durch den Übergang der Stadt an Württemberg verlor das Gmünder Einhorn 1802 mit der Funktion als staatliches Hoheitszeichen zunächst seine Relevanz und Sichtbarkeit.
Im Historismus des späten 19. Jahrhunderts erlebte es jedoch eine Renaissance und wurde fortan ein essentieller Teil der Gmünder Alltagskultur. Mit dem globalen Einhorntrend, der in den 2010er Jahren einsetzte, hat es bis heute vermehrte Aufmerksamkeit und neue Bedeutungsaspekte gewonnen.
